I.
Das Gummiband Ravensbergia 17.01.01
Ein Gummiband in blassem Rot,
verlassen und recht einsam,
ein trostlos, traurig Anblick bot.
Ich glaub, es war ihm peinsam.
Es hing an eines Nagels Kopf,
der tief im Mörtel war versenkt,
durch eines Hammers harten Klopf
und auch der Nagel schien gekränkt.
So hingen sie und konnten sich,
trotz Kunst befliss`ner Mengen,
und die Kritik war fürchterlich,
nicht voneinander trennen.
Ich sah das Kunstwerk unter vielen
In DOKUMENTAs eitlem Dunst
Und müde Gäste auf den Stühlen,
erschlagen fast von so viel Kunst.
Und nur der Künstler fand sie schön,
der dieses Werk geschaffen,
doch die zur DOKUMENTA gehen,
die finden´s für die Affen.
Was soll denn das, so hört ich sagen.
Ja, sehn Sie nicht, das ist doch klar,
Da fasst die Staatsgewalt am Kragen
Das rote Pack, wie wunderbar.
Da kam ein Junge angerannt
Und nahm das rote Gummiband.
Umspannt damit zwei Kartenspiele,
damit nichts auseinanderfiele.
Und die Moral von der Geschicht?
Trau bloß nicht jedem Kunstwerk nicht.
Es könnte, denn oft trügt der Schein,
gar keines sein.