zu Tode betrübt……aber dann !

Ich fahre regelmäßig in der Weltgeschichte umher und besuche Orte mit besonderer geistiger, spiritueller oder religiöser Wirkkraft. Das können Gebäude oder Plätze sein, Bäume oder Denkmäler oder auch nur Ansichten, Klänge oder Lichter-wobei Gestalt, Material und historischer Bezug weniger interessiert als ihre direkte Anmutung und  grundsätzliche Tiefe. Gestern am 1.3.25 zum Beispiel saß ich unter dem Erinnerungsbaum in der Abtei Egmont/Holland.

Dabei kamen mir so meine Gedanken:

Als die Menschen die erste Chance zersägt hatten gabs zwar derben Ärger von oben und den totalen Rausschmiss-  aber Gott sei dank auf Bewährung. Erneute Straffälligkeit führte dann jedoch  zu einer übelst großen Überschwemmung und danach wären die Leute eigentlich gut beraten gewesen, diesmal den Ernst der Lage und die Bedeutung des göttlichen Geschenkes zu begreifen. Aber neeee- obwohl der CEO wohl selber ein bißchen ob der Wucht der Flut erschrocken anschließend hoch und heilig versprach, sowas nie wieder zu machen- was macht der Homo Sapiens? Er macht den gleichen Scheiß nochmal!

Ja, logisch- der Regenbogen sah cool aus, besonders als Selfiedeko- aber selbst dem weisesten aller Weisen, dem Schöpfer des Weltalls oder sogar einem Miraculix reißt dann doch der Geduldsfaden und folgerichtig wurde die Menschheit sich selbst überlassen. Erst den Paradiesverweis mißachtet, dann die Hoffnungsrunde zersägt und dann der brutale Wandel zum Homo Oeconomicus- dann macht doch euren Scheiß alleine! Ich kann das sehr gut verstehen- aber traurig machts mich trotzdem.

Das dachte ich mir so unter dem Erinnerungsbaum in der Abtei Egmont in Holland und ging ein wenig bedröppelt in die Klosterbücherei um dort ein Tässchen Kaffee zu trinken und vor mich hin zu gucken. In dem auf dem Nachbartisch liegenden Fotoband fand ich die unten vorgestellten Bilder- und man glaubts kaum- meine „alles-Mist- Laune“ schwand und war- zack!- weg. Was ich da sehe ist so kraftvoll, so schön und warm, so einfach und grundsätzlich. Die kurzen Augenblicke, die  Lebensglücksmomente, die klaren Bekenntnisse zu Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind Seelennahrung und  schaffen mir zugleich Gewissheit und Frohsinn: es gibt ihn tatsächlich noch, er lebt und ist in uns und unter uns! Der gute Geist hat noch nicht alle verlassen!

Es macht keinen Sinn, traurig zu sein wegen der Blödheit der Blöden. Solange nur ein Mensch einen schwerkranken anderen Menschen im Pflegebett auf die Kirmes rollt und dieser an der Schießbude eine Rose oder nen BVB-Wimpel oder ein Plüschtier schießt- solange glaube ich, daß ich noch nicht verzweifeln muß.

Es gibt sie noch, die schönen Künste und der alte Plan ist noch nicht vergessen!

Guck mal selber

wie entzückend verrückt niederländische Clarissen 1964 den Frohsinn pflegen